Verpilzung
Fischschimmel - auch Wasserschimmel - genannt, gehört zu den Pilzinfektionen. Hervorgerufen durch Pilze der Gattungen Saprolegnia und Achyla, welche sich normal nur an abgestorbenen Pflanzenresten oder Tierkadavern finden. Diese Pilze können sich an Temperaturen bis 33° C gewöhnen, vermehren sich jedoch lieber bei kälteren Temperaturen. Vermehrung geschieht durch die Hyphen (Hyphen = Zellfäden).
In den Anfangsstadien ist am Tier ein weißer, wattebauschähnlicher Belag aus einzelnen Fäden zu erkennen, dieser Belag kann je nach Fortschritt der Krankheit auch bräunlich oder gar grünlich aussehen. Mit betroffen können auch Augen, Kiemen und Flossen sein (eingerissene und ausgefranste, sich langsam rückbildende Flossen).
Ursachen
Die Ursachen liegen meist in einer Vorschädigung durch evtl. Schwächung der Schleimhäute, andere Krankheiten oder auch durch äußere Verletzungen durch Kampf oder Einrichtungsgegenstände. Sporen der Pilze gelangen in das geschwächte Gewebe oder an den geschwächten Fisch und können sich dort unter für ihn guten Bedingungen vermehren.
Bei fortgeschrittener Krankheit bewegen sich die Pilzfäden auch in das Innere des Fisches, wo sie das Muskelgewebe und die Organe schwächen und toxische Gifte absondern, bis hin zum körperlichen Versagen.
Andere Ursachen können in nicht artgerechter Haltung oder hygienischen Mängeln liegen. Oftmals leidet die Wasserqualität bei Überbesatz und unregelmäßigen Wasserwechseln, welche die Vermehrung der Pilze begünstigen. Einseitige und falsche Ernährung kann ebenso zu einer Schwächung des Fisches führen, wie falscher Besatz oder nicht artgerechte Einrichtung, pH und Temperaturschwankungen und auch medizinische Behandlungen.
Behandlungsmöglichkeiten
Zuerst einmal sollten alle Symptome des Fisches besichtigt werden. In den Anfangsstadien sollten ein gut gemeinter Wasserwechsel (50%) und eine Temperaturerhöhung auf 28-30° C helfen. Ist es damit nicht getan können Kochsalzbäder des Fisches helfen, bei großen Fischen kann der Belag vor der Behandlung auch vorsichtig mit Watte abgetupft werden.
Bei hartnäckigem Befall gibt es einige medizinische Mittel im Fachmarkt zu erwerben:
Melafix: Ein sehr schonendes Mittel, welches den auf Teebaumölbasis hergestellt ist und bei mir persönlich bei Behandlung meiner Platys sehr gut half ohne Pflanzen und andere Tiere sichtlich zu schädigen.
Sera Mycopur: Bestandteile Acriflavin, Kupfersulfat. Vorsicht bei der Anwendung bei kupferempfindlichen Tieren wie z.B. Garnelen.
JBL Ektol cristal: Bestandteile unter anderem Kochsalz. Vorsicht bei der Verwendung von Zeolith im Filter, da dieses durch Kochsalz generiert werden kann und gebundene Giftstoffe wieder ausscheiden kann.
b] JBl Fungol:[/b] Bestandteile Malachitgrün
Amtra medic 6: wirkt antibakteriell und entpilzend aber auch vorbeugend
Erfolgschancen
Die Erfolgschancen liegen im den Anfangsstadien sehr hoch, da sie, wie schon beschrieben mit einfachen Mitteln bekämpfbar sind. Ist die Krankheit jedoch sehr weit fortgeschritten, so das der Pilz schon in den Körper wächst, ist eine Heilung schwer bis garnicht mehr möglich.
Vorsorge
Regelmäßige Wasserpflege, also Teilwasserwechsel und entfernen von abgestorbenen Materials aus dem Aquarium. Überfütterung vermeiden. Darauf achten, dass das Aquarium nicht überbesetzt ist, denn das führt zu hohem Verschmutzungsgrad und höherem Stress bei den Fischen. Nur passende Fische vergesellschaften, damit Verletzungen und Stress gering bleiben.
Beim Kauf von Einrichtungsgegenständen, Steinen, Höhlen und Kies auf abgerundete Kanten achten um das Verletzungsrisiko zu verringern.
Mit Saprolegnia befallener Fisch
Bildquelle: JBL Online Hospital